Wir geben ein Zuhause

Hier berichten unsere Sonderpflegefamilien
Pflegeeltern werden

Die Chemie muss stimmen

Zuallererst: Wir sind gerne eine Pflegefamilie Unsere Motivation war es, fremden Kindern zu helfen, die Hilfe benötigen oder gar in Not sind. Da ich in einem sozialen Beruf tätig bin, konnten wir uns vorstellen unsere Patchworkfamilie mit zwei Pflegekindern zu bereichern und meine beruflichen Erfahrungen für die Erziehung und Förderung dieser Kinder zu nutzen. Außerdem waren die Eltern einer guten Freundin Pflegeeltern und gaben uns einen guten Einblick in ihren Alltag mit Pflegekindern. Ich konnte mir gut vorstellen, meine berufliche Tätigkeit erst einmal von zu Hause aus auszuüben. Dies ist aber nicht Voraussetzung. Nach einer gründlichen Vorbereitungszeit und Kursen bei der JSN waren wir bereit, ein oder zwei Kinder in unsere Familie und unsere Herzen aufzunehmen.

Das Wichtigste ist, dass die Chemie zwischen den Kindern und euch als Familie stimmt!
Die Aufnahme eines Kindes bedeutet, einen 24-Stunden-Job zu haben – es gibt kein Zurückziehen ins Privatleben, keinen richtigen Feierabend. Der gegenseitige Funke ist enorm wichtig und muss „fliegen“. In dieser Situation müsst ihr unbedingt ehrlich mit euch sein!
Die Aufnahme unserer beiden Pflegekinder brachte eine enorme Veränderung in den Familienalltag. Nicht nur für uns als Eltern, sondern auch für unsere leiblichen Kinder.
Unsere Pflegekinder haben viele „Baustellen“, an denen wir arbeiten mussten und noch immer arbeiten müssen. Diagnosen mussten erstellt werden, Arztbesuche und Therapien bestimmten eine lange Zeit unseren Alltag. Grenzen und Überforderung taten und tun sich noch heute auf und dennoch war und ist immer diese ungeheure Kraft da, für diese Kinder zu kämpfen. Diese tollen Entwicklungsschritte und ihr Lächeln zu sehen, spornen uns an, auch wenn der Alltag nicht einfach ist, es lohnt sich! Auch unsere leiblichen Kinder gehen bestärkt ihren Weg, auch wenn sie über viele Stolpersteine berichten könnten…

Unser Tipp ist: Fragt euch, was eure Motivation ist. Seid selbstkritisch und ehrlich zu euch, damit ihr den Pflegealltag mit all seinen Krisen besser durchsteht. Es gibt nicht nur schöne Momente, denn das Kind bringt sein Päckchen an Lebenserfahrungen und wahrscheinlich auch Einschränkungen mit. Die eigene Partnerschaft sollte stabil sein, beide Partner überzeugt von eurem Vorhaben!

Nach acht Jahren Pflegefamilie sein können wir sagen: Es gibt so viele Glücksmomente und wir würden es wieder tun!

Familie Krusche-Karenfeld